Pferdeflüsterei TO GO! Für Pferdemenschen mit Herz

Transkript

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FOLGE 11: Leckerli-Höflichkeit

FOLGE 11: Hallo und einen wunderschönen guten Morgen - ich hoffe du hattest auch diese Woche wieder ein paar magische Momente mit deinem Pferd. Letztes Mal habe ich mit der Horsemanshipplerin Nadja von „verstehepferde.de" über Leckerli diskutiert. Ich bin sowas von PRO Leckerli, weil sie einfach genial sind im Pferdetraining. Aber eben nur dann, wenn man sie mit dem richtigen Timing gibt und eine klare Idee von hat, wie man sie einsetzt. Deswegen bekommst du diese Woche einen Tipp von mir, wie du mit Leckerli starten kannst, wenn du noch keine benutzt oder ein Pferd hast, das zu viel in deinen Taschen sucht.

Erstmal bekommst du aber wieder ein Bild von mir: Was macht dir persönlich mehr Freude? Ein Streicheln am Arm und ein freundliches Schulterklopfen oder ein Stück von deinem absoluten Lieblingskuchen? Jetzt stell dir vor, du bist dein Pferd. Futter ist essentiell für dich. Es entscheidet gefühlt über Leben und Tod. Was ist also aus der Sicht eines Pferdes das Allergrößte? Das Futter! Darin liegt aber auch der Knackpunkt. Denn einerseits begeistert und motiviert dein Pferd das Leckerli. Gleichzeitig kann es dein Pferd aber auch unter Stress setzen und ihm falsche Signale senden, wenn zuviel oder im falschen Moment gefüttert wird. Deswegen ist das Futterlob so umstritten. Aber gleichzeitig auch so toll, wenn man es richtig anwendet. 

Erstmal bekommst du aber wieder ein Bild von mir: Ich denke, dass ein Futterlob im richtigen Moment ganz toll sein kann. Ich glaube, dass Pferde schon ganz gut verstehen, dass wir keine Pferde sind, sondern Menschen. Wenn wir es ihnen sagen und die Regeln klar machen, die für uns gelten. Du kannst das auch mit deinem Pferd trainieren. Ich glaube nämlich auch, dass man es mit dem Futterlob nicht übertreiben sollte und das Timing stimmen muss. Dann kannst du jedes Pferd zur Leckerli-Höflichkeit erziehen. Manche sind schwieriger dazu zu überreden, manche leichter. Am Ende liegt es auch immer am Menschen, dem Pferd richtig zu erklären, wie die Sache mit dem Futterlob funktioniert.

FACT: Pferde haben eine Reaktionszeit von wenigen Sekunden. Wenn du also die Karotte 2 Minuten nach der gelösten Aufgabe gibst, wird sich das Pferd nicht mehr daran erinnern, dass es die Karotte für die Leistung bekommt. BEISPIEL: Rückwärts - nicht das stehen belohnen, sondern den Schritt rückwärts!

FACT: Pferde haben eine Reaktionszeit von wenigen Sekunden. Wenn du also die Karotte 2 Minuten nach der gelösten Aufgabe gibst, wird sich das Pferd nicht mehr daran erinnern, dass es die Karotte für die Leistung bekommt. BEISPIEL: Du musst jetzt nicht hetzen und das Leckerli in der gleichen Sekunde irgendwie ins Pferdemaul bekommen. Aber eben auch nicht Minuten später. Super kannst du das über ein Leckerli-Wort oder Signal lösen, das du im richtigen Moment gibst und dann das Leckerli hinterherschiebst.

FACT: Pferde haben eine Reaktionszeit von wenigen Sekunden. Wenn du also die Karotte 2 Minuten nach der gelösten Aufgabe gibst, wird sich das Pferd nicht mehr daran erinnern, dass es die Karotte für die Leistung bekommt. BEISPIEL: ERKLÄREN WIE MAN DAS SIGNAL ETABLIEREN KANN! KEKS!

FACT: Pferde haben eine Reaktionszeit von wenigen Sekunden. Wenn du also die Karotte 2 Minuten nach der gelösten Aufgabe gibst, wird sich das Pferd nicht mehr daran erinnern, dass es die Karotte für die Leistung bekommt. BEISPIEL: Ich persönlich habe zwei Leckerli-Grundregeln:

FACT: Pferde haben eine Reaktionszeit von wenigen Sekunden. Wenn du also die Karotte 2 Minuten nach der gelösten Aufgabe gibst, wird sich das Pferd nicht mehr daran erinnern, dass es die Karotte für die Leistung bekommt. BEISPIEL: Ich gebe Leckerli nur für eine Leistung

FACT: Pferde haben eine Reaktionszeit von wenigen Sekunden. Wenn du also die Karotte 2 Minuten nach der gelösten Aufgabe gibst, wird sich das Pferd nicht mehr daran erinnern, dass es die Karotte für die Leistung bekommt. BEISPIEL: Ich gebe Futterlob nur dann, wenn das Pferd ruhig bleibt und nicht fordert

FACT: Pferde haben eine Reaktionszeit von wenigen Sekunden. Wenn du also die Karotte 2 Minuten nach der gelösten Aufgabe gibst, wird sich das Pferd nicht mehr daran erinnern, dass es die Karotte für die Leistung bekommt. BEISPIEL: Futter ist nun einmal ein Grundbedürfnis der Pferde. Deswegen ist aus meiner Sicht wichtig, dass sie nicht einfach so gegeben werden, sondern immer mit einer Leistung verbunden sind und dass sie richtig gegeben werden.

FACT: Pferde haben eine Reaktionszeit von wenigen Sekunden. Wenn du also die Karotte 2 Minuten nach der gelösten Aufgabe gibst, wird sich das Pferd nicht mehr daran erinnern, dass es die Karotte für die Leistung bekommt. BEISPIEL: So lernt mein Pferd, dass es nicht einfach so zwischendurch eine Karotte aus der Hand bekommt und fängt gar nicht erst an einfach so zwischendurch danach bei mir zu suchen.

FACT: Pferde haben eine Reaktionszeit von wenigen Sekunden. Wenn du also die Karotte 2 Minuten nach der gelösten Aufgabe gibst, wird sich das Pferd nicht mehr daran erinnern, dass es die Karotte für die Leistung bekommt. BEISPIEL: Und sie lernt, dass sie nur dann Leckerli bekommt, wenn sie ruhig und entspannt bleibt.

FACT: Pferde haben eine Reaktionszeit von wenigen Sekunden. Wenn du also die Karotte 2 Minuten nach der gelösten Aufgabe gibst, wird sich das Pferd nicht mehr daran erinnern, dass es die Karotte für die Leistung bekommt. BEISPIEL: Außerdem lernt sie, dass es nicht immer und bei jeder gelösten Aufgabe Leckerli bekommt. Es lohnt sich also immer, sich anzustrengen, denn es könnte ja auch mal ein Leckerli geben.

Jetzt kommt das Stichwort des Tages: Höflichkeit!

Jetzt kommt das Stichwort des Tages: Ich denke, dass die meisten Pferde über kurz oder lang anfangen werden Leckerli und Futterlob einzufordern, wenn man damit anfängt zu arbeiten. Das ist nicht böse gemeint, und auch nicht unflätig – es liegt einfach in ihrer Natur. Deswegen musst du das deinem Pferd einfach ruhig und geduldig erklären.

Jetzt kommt das Stichwort des Tages: Leckerli, ja oder nein? Bevor wir über das “wie” sprechen, möchte ich dir noch das “Was” ans Herz legen. Ich weiß, dass es eine große Bandbreite verschiedener Leckerli in so hübscher bunter Verpackung gibt. Aber in den meisten dieser Leckerli steckt Zucker, Molkenpulver (ein anderes Wort für Milchzucker), Melasse (ein anderes Wort für Zuckerrübensirup) und Aromen. Klar, dein Pferd ist begeistert, weil es süß und intensiv schmeckt. Aber richtig gesund ist das nicht. Ich persönlich verwende nur Leckerli ohne Zucker. Getrocknete Beeren zum Beispiel, Karottenstückchen, Apfelstückchen. Oder eben Getreidefreie und Zuckerfreie Leckerli - aus unserem Shop! DÜDÜÜÜÜM <— in den SHOWNOTES!

So jetzt kommen wir aber zum “Wie”: Wie gebe ich Leckerli richtig?

Das Pferd sucht immer wieder nach Karotten in deinen Taschen? Das ist ht nicht besonders nett und höflich von deinem Pferd. WEIL: deine Taschen gehören dir und du bist auch kein Leckerli-Automat, der ausspuckt, wenn das Pony die Knöpfe drückt. Es ist aber auch deine Aufgabe, es deinem Pferd immer wieder nett und geduldig zu sagen.

Das Pferd sucht immer wieder nach Karotten in deinen Taschen? Das ist ht nicht besonders nett und höflich von deinem Pferd. WEIL: Wenn es das nämlich manchmal darf, weil du gerade müde bist oder keine Lust hast oder dich unterhältst oder es irgendwie süß findest, dass an dir herumschubbert und manchmal aber nicht darf, weil du gerade keine Lust hast, dass es in deinen Taschen wühlt, dann ist das verwirrend für das Pferd. Du bist inkonsistent und nicht lesbar. Das ist aus der Sicht des Pferdes unfair.

Bei deinem Pferd wird eine solche Inkonsistent nach und nach nämlich vor allem zu einer von zwei Reaktionen führen – je nach Charakter: Entweder wird es unsicher oder wütend.

Bei deinem Pferd wird eine solche Inkonsistent nach und nach nämlich vor allem zu einer von zwei Reaktionen führen – je nach Charakter: Beides ist nicht besonders angenehm – weder für dich, noch für dein Pferd. Das gilt übrigens nicht nur für Leckerli, sondern auch für alles andere in eurem Umgang.

SOOOO! Trainingstipp: Wie du an der Leckerli-Höflichkeit arbeiten kannst

SOOOO! Trainingstipp: Schritt 1: Wenn dein Pferd an dir knabbert oder an deinen Taschen, dann schieb seinen Kopf freundlich aber bestimmt weg und sage ihm, dass du das nicht willst. Immer wieder. Sobald es dich in Ruhe lässt, lobst du es.

SOOOO! Trainingstipp: Schritt 2: Wenn du Leckerli einsetzt, dann immer nur, wenn dein Pferd ruhig abwartet. Sobald es anfängt fordernd zu werden oder gar nach dir zu schnappen, sagst du ihm „nein“ und es gibt kein Leckerli. Du wirst nich böse oder frustriert. Denn dein Pferd meint es nicht böse, es ist natürlich, dass es das Futter will. Du wartest einfach ruhig ab solange bis es den Kopf ruhig hält und auch ruhig wird. Genau dann öffnest du die Hand und gibst das Leckerli.

SOOOO! Trainingstipp:

SOOOO! Trainingstipp: Schritt 3: Stell dich einfach immer wieder mit deinem Pferd hin und wühle in denen Taschen. Steck die Hand in die Leckerlitasche und nimm sie wieder raus. Bleibt dein Pferd ruhig und brav, kannst du es loben. Fängt es an in deinen Bereich zu drängen oder gar nach der Tasche oder deiner Hand zu schnappen – schick es zurück. Sobald es steht, lobst du es. Bleibt es brav, kannst du ihm ein Leckerli geben.

SOOOO! Trainingstipp:

SOOOO! Trainingstipp: Schritt 4: Sobald dein Pferd die Leckerli-Höflichkeit beherrscht und verstanden hat, kannst du das Leckerli schon in die Hand nehmen. Wenn es dann eine Aufgabe gut gelöst hast, lobst du es und gibst ihm sofort das Leckerli. Dann verbindet es das Leckerli mit der guten Leistung und wird verstehen, dass es eine Belohnung ist und nicht einfach so eingefordert werden kann.

SOOOO! Trainingstipp: Schritt 5: Erwartbares mindert die Belohnung ein Stück weit. Das ist Grundpsychologie. Wenn also dein Pferd immer und nach jeder Leistung ein Leckerli bekommt, wird das Futterlob zum einen an Wirkung verlieren und dein Pferd als Gewohnheitstier nur noch für das Leckerli arbeiten. Je nach Pferd kann das Stress im Pferd verursachen, weil es durch die Gewohnheit des Leckerli unter Futterstress gerät und hektisch werden oder es verliert ein kleines Stück Motivation, weil es ja „sowieso ein Leckerli“ bekommt. Also einfach auch mal Stimmlob oder Streichel-Lob nutzen als Alternative.

Wie hältst du es denn mit Leckerli? Arbeitest du damit und wenn ja wie? Clickerst du und was sind deine Erfahrungen? Wie reagiert dein Pferd auf Leckerli? Schreib mir gerne einen Kommentar unter den Post zum Podcast auf Instagram : @pferdefluesterei! Ich freue mich auf deine Erfahrungen mit dem Thema Futterlob und Leckerli. Ich freue mich außerdem sehr, dass du dir auch heute wieder deine Portion Pferdeflüsterei TO Go gegönnt hast. Wenn dir der Podcast gefallen hat, dann hinterlasse mir doch eine Bewertung und wenn du mehr davon hören magst, dann freue ich mich sehr, wenn du den Abonnieren-Button drückst. Jetzt wünsche ich dir noch einen wunderschönen Tag und kraule deinem Pferd einmal dick und fett das Fell von mir.