Strukturiertes Lernen mit dem Pferd: So gehts!
Wenn ich ein bestimmtes Ziel habe, dann gehe ich strukturiert vor und versuche natürlich eine gute Balance aus Wiederholung und Herausforderung zu finden, damit mein Pferd weder überfordert noch unterfordert wird. Pferde lieben Gewohnheiten und Wiederholung, um Routinen zu entwickeln. Gleichzeitig langweilen sie sich irgendwann, wenn du nichts Neues hinzufügst.
Dafür gebe ich dir noch ein praktisches Beispiel.
Für das Trainingsbeispiel diese Woche brauchst du NUR: 1 Stallhalfter - 1 Führstrick und eine Gerte.
Hier sind die beiden Schätzchen:
- Stallhalfter - hier entdecken
- Führstrick - hier entdecken
Das „grob beschriebene“ Vorgehen:
- Ich wärme mein Pferd mit einem Spaziergang auf
- Wenn ich reiten will, gehe ich mit Sattel spazieren und setze mich erst nach 10-30 Minuten Schritt auf den Rücken - das gilt im Winter zu 100%, im Sommer variiert die Dauer je nach Geschmeidigkeit meines Pferdes
- Dann gehe ich auf den Platz oder trainiere die Übung im Gelände - je nachdem was ich erarbeiten möchte
- Dann überlege ich mir das Ziel genau
- Ich mache mir vorher Gedanken, wie ich die zu erlernende Aufgabe in möglichst kleine Schritte herunterbrennen kann
- Ich bleibe mehrere Tage - mit kleinen Pausen für den Lerneffekt - an genau dieser Aufgabe dran
Hier ist ein Beispiel für das Schrittweise erarbeiten - je nachdem wie clever dein Pferd und wie präzise deine Erklärungen sind, kann das Stunden, Tage oder Wochen dauern ;-) Gehe immer nur einen Schritt weiter, wenn der vorhergehende Schritt gut und routiniert klappt.
Dann bist du genau zwischen Unterforderung und Überforderung und förderst dein Pferd.
Rückwärts gehen vom Boden aus
Mein heißer Tipp: Starte alles neue immer vom Boden aus. Wenn du eine neue Aufgabe hast - auch wenn sie später reitehrlich umgesetzt werden soll - ist es superhilfreich, wenn du das Ganze vom Boden aus startest. Denn da sieht dein Pferd deine Körpersprache und kann viel leichter verstehen, was du ihm beibringen willst.
- Ich stelle mich parallel neben mein Pferd und zeige meinem Pferd durch meine Körpersprache, was ich möchte: Ich ziehe den Bauchnabel ein und stelle mir vor wie ich an einem Faden leicht nach hinten gezogen werde
- Reagiert das Pferd nicht, dann gehe ich einen Schritt rückwärts
- Reagiert es nicht wedele ich leicht mit der Gerte vor der Nase
- Reagiert es darauf nicht zupfe ich am Strick - aber Richtung Brustmitte, damit ich das Pferd nicht ungewollt „zur Seite ziehe“
- Sobald das Pferd auch nur den Gedanken nach hinten denkt - du siehst es an seiner Muskelspannung und vielleicht auch einer leichten minimalen Gewichtsverlagerung nach hinten - lobe ich es mit Leckerli und meinem Leckerliwort „Keks“
- Sobald das Pferd versteht, dass es auf diese Körperbewegung und Gewichtsverlagerung meinerseits rückwärts soll, füge ich der Übung noch ein Signalwort hinzu, das ich mit dem Übungsschritt verbinde - im falle von Rückwärts nehme ich „ZU-RÜCK“ und verlagere mein Gewicht natürlich noch mit - gebe dem Pferd alle Hilfe in der gleichen Reihenfolge wie vorher, falls es auf die reine Gewichtsverlagerung noch nicht reagiert
- Auch hier gilt wieder: Sobald das Pferd auch nur mit einer Gewichtsverlagerung - also der richtigen Idee - reagiert, lobe ich es, gebe ein Leckerli und mache eine Pause
- Wenn das gut klappt, will ich nicht mehr nur die Gewichtsverlagerung, sondern den ganzen Schritt usw.
- Irgendwann belohne ich nicht mehr nur den ersten Schritt, sondern erst den zweiten Schritt, dann den dritten Schritt usw.
- Und schon hast du ein schönes Rückwärts - das du dann in Sattel über dein „Signalwort“ mitnehmen kannst.
- Wobei du auch da wieder mit deinen Hilfen von „vorne“ starten musst und anfangs die reine Gewichtsverlagerung belohnen musst - aber es wird schneller gehen, weil dein Pferd die Übung an sich schon kennt.
Was bedeutet das für meine Woche: Wenn ich so eine Trainingsidee haben, dann baue ich sie an jede normale „Bewegungsrunde“ an oder mit ein und an den ersten Tagen mache ich auch nur das und sonst nichts anderes. Dann kann ein „Training“ auch mal nur 5 Minuten dauern, wenn das Pferd toll reagiert. Denn Lernen lebt von der Wiederholung und Routine. Motivation und Neugier lebt von der Abwechslung. Wenn du beides kombinierst, hast du gute Chancen auf ein freudig mitarbeitendes Pferd.
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