Pferdeflüsterei TO GO! Für Pferdemenschen mit Herz

Transkript

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PODCAST 7: Wir machen heute Tierversuche

PODCAST 7: Ich wünsche dir einen wunderschönen guten Morgen und ich hoffe du hattest ein paar magische Momente mit deinem Pferd. Wir machen heute Tierversuche.

PODCAST 7:

PODCAST 7: Ausnahmsweise sind Tierversuche erlaubt. Es ist auch vollkommen egal, ob du Veganer, Vegetarier oder Fleischesser bist. Tierschützer oder Tierfreund. Du kannst fröhlich mit mir zusammen Tierversuche machen. Warum? Weil sie dir helfen dein Pferd besser zu verstehen.  

PODCAST 7:

PODCAST 7: Tierversuche a la Pferdeflüsterei: Wir versuchen verschiedene Dinge mit dem Tier und sehen, wie es reagiert.

PODCAST 7: Dazu brauchst du ein Knote und ein Rope. Und dein Pferd ;-) In die Shownotes habe ich dir zwei Links gepackt zu unseren Knotig und Ropes, weil das grandios gute Teile sind.

PODCAST 7: Wir haben ein bisschen gesucht, bis wir sie gefunden haben. Beim Knote ist nämlich wichtig, dass die Seile nicht zu dick und nicht zu dünn sind, dass sie nicht nachgiebig sind aber auch nicht zu hart und beim Rope ist der harte Kern superwichtig, damit sie ein bisschen Gewicht haben und du klare, aber gute Signale senden kannst. So - kurzer Abstecher in die Materialkunde - weiter gehts mit den Tierversuchen.

PODCAST 7: So zurück zu den ersten Tierversuchen - wann machen sie sinn?

PODCAST 7: Du hast ein Pferd und du kennst es noch nicht so gut.

PODCAST 7: Oder du hast schon länger ein Pferd, bist aber bislang vor allem geritten.

PODCAST 7: Du hast ein neues Pferd und willst es erst noch kennenlernen?

PODCAST 7: Du meinst, du kennst dein Pferd, aber manchmal überrascht es dich dann doch?

PODCAST 7: Für all diese Pferd-Mensch-Pärchen sind die Tierversuche genau das richtige.

PODCAST 7: Jetzt erwähne ich einen DER Gurus der Bodenarbeit, der das Thema in Deutschland vermutlich auch ziemlich gepuscht hat vor einigen Jahren, der aber mittlerweile auch immer wieder diskutiert wird. Ich mag vieles nicht, und manches mag ich. Zum Beispiel das Das „Friendly Game“ - die Rede ist von Pat Parelli

PODCAST 7: Pat Parelli hat 7 Spiele entwickelt, die er nach eigenen Ansagen aus dem natürlichen Verhalten der Pferde heraus aufgebaut hat. Ich glaube, dass sie zu stupide und dauerhaft durchexerziert nicht wirklich sinnvoll sind - Saber einzelne Elemente daraus kannst du super für die Bodenarbeit verwenden – immer angepasst an dein Pferd, dich und euren Trainingsstand.

PODCAST 7: Wie zum Beispiel also das „Friendly Game“:

PODCAST 7: Du näherst dich deinem Pferd an, lädst es ein zu dir zu kommen und fängst damit an, dein Pferd magsam und geduldig überall abzustreichen - es sollte sich gerne von dir anfassen lassen und das am Besten überall. Du startest am besten an der Schulter usw.

PODCAST 7: Dann kommt das Seil ins Spiel:

PODCAST 7: Du schwingst das Seil über den Rücken, den Hals und die Beine deines Pferdes.

PODCAST 7: Fange ganz langsam und leicht an, solange bis dein Pferd dabei entspannen kann.

PODCAST 7: Sei wirklich vorsichtig und hol dir einen Trainer dazu, wenn du noch nicht viel Erfahrung hast. Es gibt Pferde, die erstmal regelrecht explodieren dabei.

PODCAST 7: Wichtig ist, dass du ruhig, gelassen, sanft und in einem Rhythmus schwingst.

PODCAST 7: Dein Pferd lernt dabei, dass Action um es herum passieren kann und trotzdem alles gut ist und dass nicht jede Bewegung von dir etwas zu bedeuten hat. Sondern nur die Bewegungen, die du klar mit einer Aufforderung an das Pferd verbindest.

PODCAST 7: Seilsalat

Der nächste Schritt im Tierversuchslabor: Teste, wie dein Pferd auf das Seil an seinem Kopf reagiert.

Der nächste Schritt im Tierversuchslabor: Dazu hebst du es sanft an den Kopf und streichelst es mit dem Seil.

Der nächste Schritt im Tierversuchslabor: Wenn es das von beiden Seiten gelassen mit sich machen lässt, kannst du das Seil über seinen Rücken und die Hinterhand über die Hinterhand gleiten lassen und leicht am Seil zupfen.

Der nächste Schritt im Tierversuchslabor: Dabei bleibst du ruhig und entspannt und zerrst nicht. Lass deinem Pferd Zeit herauszufinden, was du von ihm möchtest. Es ist eine große Leistung zu merken, dass das Seil zwar auf der Seite ist, es sich aber trotzdem in diese Richtung bewegen soll.

Der nächste Schritt im Tierversuchslabor: Manche Pferde machen sich dann fest oder explodieren erstmal, weil sie sich eingesperrt fühlen.

Der nächste Schritt im Tierversuchslabor: Du solltest diese Übung also nur machen, wenn dein Pferd wirklich gelassen auf die vorherigen Übungen reagiert und schon etwas Vertrauen zu dir gefasst hat.

Der nächste Schritt im Tierversuchslabor: Es ist sehr wichtig dabei langsam und ruhig vorzugehen und das Pferd nicht zu überfordern.

Der nächste Schritt im Tierversuchslabor: Lass ihm Zeit herauszufinden, was du willst. Und wenn du da 10 Minuten stehst, stehst du da 10 Minuten. Zerre es nicht herum. Lasse sofort locker, sobald es einen Schritt in die richtige Richtung auch nur denkt. Lobe es dann, damit es weiß, was du möchtest.

Wirklich WICHTIG: Lobe es sofort, wenn es auch nur in die richtige Richtung denkt, damit es den Weg aus dem Seil herausfindet und versteht, was du möchtest.

Wirklich WICHTIG: Sobald es beginnt sich zu drehen, lobst du es und lockst es zu dir. Mach dich kleiner und ermuntere es dann zu dir zu laufen.

Wirklich WICHTIG: Lob es ganz ausgiebig, wenn es bei dir angekommen ist.

Wirklich WICHTIG:

Wirklich WICHTIG: Die ganze Zeit beim Training kannst du dein Pferd beobachten.

Wirklich WICHTIG: Wie reagiert es?

Wirklich WICHTIG: Wie arbeitet es mit dir zusammen.

Wirklich WICHTIG: Ist es neugierig?

Wirklich WICHTIG: Wird es wütend oder ängstlich?

Wirklich WICHTIG: Ist es introvertiert oder extrovertiert?

Wirklich WICHTIG: Springt es auf dich zu wenn es sich fürchtet oder springt es von dir weg?

Wirklich WICHTIG: Ist es entspannt oder kopflos?

Wirklich WICHTIG: Du kannst ganz viel über dein Pferd erfahren, während du diese Übungen machst. Das sind alles Infos die dir weiterhelfen werden, wenn du mit deinem Pferd arbeitest oder im Gelände bist. Weil du herausfinden kannst, wie gelassen es ist und wie es reagiert, wenn etwas unvorhergesehenes passiert.

Wirklich WICHTIG: Deswegen heißen sie Tierversuche. Weil wir das Tier testen, um zu sehen, was es uns zeigt und gibt. Aber immer in einem sanften, ruhigen und geduldigen Rahmen. Ohne Stress, Wut, Ärger oder Druck.

Wirklich WICHTIG: Ein Tierversuch kann übrigens auch sein, dass du einfach nur in der Mitte stehst und schaust, wie dein Pferd reagiert. Entspannt es mit dir? Oder wird es unruhig? Kann es ruhig stehen oder kennt es die „Pause“ noch nicht? Wenn nein kannst du auch daran arbeiten, dass dein Pferd lernt bewusst mit dir zu entspannen.

Wirklich WICHTIG:

Wirklich WICHTIG: Ganz wichtig ist bei allen Tierversuchen und Trainings: Fange immer sanft an. Stufe 1. Mit wenig Energie. Wie sonst soll dein Pferd lernen, dass auch ganz wenig etwas bedeuten kann, wenn du immer schon mit „mittel bis viel“ einsteigst. Und dass du alles immer auf beiden Seiten trainierst – rechts und links.